Das Verhör zweier Männer in einem anonymen Raum: der eine Angeklagter, der andere Henker und zugleich Inquisitor. Anfangs scheint alles noch ein Spiel, ein modernes Medienspektakel, in dem sich der Henker als Künstler darstellt und der Menge virtuos sein Handwerk präsentiert. Selbstverliebt und demagogisch zieht er in einer kalten, rhythmisierten Sprache alle Register der Einschüchterung. Mehr und mehr konstruiert er sich sein Opfer selbst, schafft sich ein Alibi für die geplante Hinrichtung, mehr und mehr fügt sich der Angeklagte seinen Forderungen - obwohl der Grund für seine vorgebliche Schuld zunehmend haltlos wird. Doch längst hat sich das Spiel verselbstständigt, längst sind aus Masken Identitäten geworden, und Verlierer ist der, der es nicht schafft, seine Rolle bis zum Ende durchzuhalten, selbst wenn er dafür mit dem Leben zahlt.